Döbel, Jonas

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Klimaschutzmanagement

Stromspartipps für private Haushalte


Die Strompreise für Privathaushalte in Deutschland kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Strom und damit Kosten sparen ist in jedem Haushalt schon mit kleinen Änderungen der Gewohnheiten möglich. Außerdem tun Sie mit jeder eingesparten Kilowattstunde der Umwelt etwas Gutes. Somit ergibt sich eine Win-Win-Situation. Im Folgenden möchte ich Ihnen aufzeigen, wie Sie in drei Schritten Strom im Haushalt einsparen können.

 

1. Informieren Sie sich über Ihren Jahresstromverbrauch und vergleichen Sie Ihren Verbrauch mit Durchschnittsdaten

Machen Sie sich im ersten Schritt bewusst, wie groß Ihr Jahresstromverbrauch überhaupt ist. Ihren Jahresstromverbrauch finden Sie auf der Stromabrechnung, welche Sie jährlich zugeschickt bekommen. Vergleichen Sie Ihren Verbrauch mit Durchschnittsdaten, die sie häufig ebenfalls auf Ihrer Endabrechnung finden. Falls auf der Rechnung keine Vergleichsdaten zu finden sind, können Sie diese per einfacher Google-Suche ermitteln.

Ganz grobe Richtwerte finden Sie aber auch hier. Die Richtwerte sind deshalb grob, da der Stromverbrauch maßgeblich davon abhängt, ob Sie in einem Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus wohnen, wie viele Quadratmeter Sie bewohnen und ob Ihre Warmwasserzubereitung über den Stromanschluss erfolgt. Haben Sie diese drei Informationen können Sie im Internet recht präzise Daten ermitteln. Tendenziell gilt, dass Sie in dem angegebenen Bereich höher liegen, wenn Sie in einem Einfamilienhaus leben, viele Quadratmeter bewohnen und/oder die Warmwasserzubereitung über den Stromanschluss erfolgt.

Nutzen Sie die Übersicht für eine erste Orientierung. Liegen Sie über dem Durchschnitt sollte das Anreiz genug sein Ihren Stromverbrauch zu reduzieren. Und selbst wenn Sie in den unten beschriebenen Bereichen oder sogar darunter liegen gilt, dass jede gesparte Kilowattstunde gespartes Geld ist und sich somit Stromsparen immer rechnet.

Grobe Richtwerte:

1-Personen-Haushalt:1.300bis2.700kWh pro Jahr
2-Personen-Haushalt:2.000bis3.500kWh pro Jahr
3-Personen-Haushalt:2.500bis4.500kWh pro Jahr
4-Personen-Haushalt:2.600bis5.000kWh pro Jahr

 

2. Elektrogeräte-Check und Abschalten unnötiger Verbraucher:

Gehen Sie einmal bewusst alle angeschlossenen Elektrogeräte in Ihrem Haushalt durch und überlegen Sie, welche davon wirklich tagtäglich ans Stromnetz angeschlossen sein müssen. Achten Sie dabei auch auf die Kellerräume. Selbst im Standby-Modus verbrauchen insbesondere ältere Elektrogeräte konstant kleine Mengen an Energie, die aufs Jahr gesehen hohe Stromkosten verursachen können. Nehmen Sie die Geräte vom Netz, die nicht dauerhaft angeschlossen sein müssen oder schalten Sie eine Mehrfachsteckdose mit Klappschalter zwischen.

3. Top-Verbraucher ermitteln und Stromverbrauch durch einfache Tipps reduzieren:

Welche Geräte in meinem Haushalt verbrauchen am meisten Energie? – Diese Fragen sollten Sie sich stellen, wenn Sie Strom sparen möchten, um schnell große Potenziale zu identifizieren. Um sich diese Frage beantworten zu können, gibt es folgende Orientierung: Je Größer das Gerät, je Älter das Gerät und je länger die Betriebsdauer, desto mehr Energie wird tendenziell verbraucht.

In der Regel finden sich im Haushalt folgende aufgelistete Top-Verbraucher, wobei der jährliche Stromverbrauch von oben nach unten in der Auflistung abnimmt:

  • Elektrischer Herd

  • Gefrierschrank

  • Kühlschrank

  • Beleuchtung

  • Wäschetrockner

  • Geschirrspüler

  • Waschmaschine

  • Fernseher

  • Homeoffice: Router, PC, Drucker etc.


 

Auf viele der Geräte lässt sich nicht verzichten. Dennoch sollten Sie sich folgende Fragen zu den Top-Verbrauchern stellen: 
 

  • Wie als sind meine Geräte? 

  • Brauche ich das Gerät wirklich? (Bsp. Separate Gefriertruhe; 2. Fernseher)

  • Kann ich die Nutzungszeit reduzieren?


Gehen Sie nun noch die Alltagstipps durch, um Unterstützung bei den genannten Fragen zu erhalten und Ihren Stromverbrauch zu senken.


Tipp 1:

Ein erster Indikator ist das Gerätealter. Geräte, die 20 Jahre und älter sind, verbrauchen deutlich mehr Strom als moderne Geräte. Prüfen Sie welche Energiekennzeichnung ihr Gerät hat. Achtung: die aktuelle Liste der Energieeffizienzklassen geht von G bis A, wobei A die beste Energieeffizienzklasse ist. Vorher gab es eine Auflistung von D bis A+++. Die Energieeffizienzklassen wurden aktualisiert. Was früher ein A+++ war, entspricht heute nicht mehr der besten Leistungsklasse. Daher lohnt es sich immer die Leistung Ihres Geräts mit der eines Neugeräts abzugleichen. Bei erheblicher Abweichung kann sich ein Neukauf lohnen. Auch hier ist das Alter des Geräts ein Indikator. Alte Geräte verbrauchen deutlich mehr Energie als ein modernes Modell.


Tipp 2:

Tauen Sie Ihre Gefrierfächer regelmäßig ab. Und so geht’s: Nachdem der Kühlschrank ausgestellt und vom Stromnetz genommen wurde, stellen Sie zunächst einen Topf mit heißem, nicht kochendem, Wasser in das vereiste Gefrierfach und schließen die Tür. Je nach Menge des Eises kann man nach 10 bis 15 Minuten anfangen, vorsichtig die Vereisung zu lösen. Dabei auf keinen Fall Schraubenzieher oder auch metallene Pfannenwender benutzen. Denn sie können das Plastik und die Kühlstäbe beschädigen. Ist das Eis entfernt können Sie den Kühlschrank wieder in Betrieb nehmen.


Tipp 3:

Tauschen Sie die Beleuchtung im Haus von der Glühbirne zur LED-Leuchte um. LED-Leuchten verbrauchen nur 5-10% der Energie von Glühbirnen. Halten Sie Ihre Hand vor die Birne, um herauszufinden, ob Sie noch eine Glühbirne verbaut haben. Ist die Birne warm, haben Sie eine verbaut, die Sie gegen eine LED-Leuchte austauschen können. Die LED-Leuchte ist zwar in der Anschaffung etwas teurer, aber durch die Stromersparnis lohnt sich der Kauf schon nach kurzer Zeit. Des Weiteren halten sich LED-Leuchten länger als Glühbirnen, was die Lebensdauer erheblich steigert.


Tipp 4:

Trocknen Sie Ihre Wäsche in den wärmeren Monaten an der Luft. So verbrauchen Sie keine Energie. Denn Wäschetrockner gelten als Top-Verbraucher. 


Tipp 5:

Lassen Sie Geräte, wie die Waschmaschine oder den Geschirrspüler nur voll ausgelastet laufen. So reduzieren Sie die Waschgänge und können Wasser und Energie sparen. Des Weiteren lohnt es sich den Eco-Modus anzuschalten und die Temperatur runterzustellen. Die meisten Waschmittel und Geschirrspültabs erzielen ihre volle Reinigungsleistung bei Temperaturen von 30-40 °C. 


Tipp 6:

Drucken Sie nur das Notwendigste und sparen Sie so Energie und Ressourcen. Wenn Sie Drucken, dann achten Sie darauf, dass Sie die Vorder- und Rückseite benutzen und wenn möglich in schwarz-weiß ausdrucken. Benutzen Sie, wenn Sie die Drucksache nur für sich brauchen, Recyclingpapier und kein Hochglanzpapier. 


Tipp 7:

Oft sind Elektrogeräte, insbesondere in 1-, oder 2-Personen-Haushalten, für die Nutzung überdimensioniert. Betroffen sind vor allem Kühlgeräte. Wenn Ihr Kühlschrank selten oder nie ausgereizt ist, sollten Sie darüber nachdenken sich ein kleineres Gerät anzuschaffen.  
Zusatztipp: Machen Sie immer das Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen.


Schon wenn Sie einen Teil dieser Tipps befolgen, wird sich ihr Stromverbrauch reduzieren. Die Umwelt und ihr Geldbeutel werden sich bei der nächsten Stromrechnung freuen.